Ein kleiner Abriss über die Geschichte der Online-Therapie, wie wir sie heute nutzen. Eine Erfolgsgeschichte, die viele neue Möglichkeiten bereit hält.
Die Anfänge der Online-Therapie
Die Geschichte der Online-Therapie ist eng mit der Entwicklung des Internets verbunden. Je mehr sich das Internet entwickelte und seine Geschwindigkeit zunahm, desto mehr verbreiteten sich Online-Therapie und Online-Beratungen aller Art. Schon vor dem Erscheinen des Internets waren Ferntherapien bei Telefongesprächen durchaus üblich.
Das Internet begann sich in den 1980er Jahren zu verbreiten. Die weltweit erste psychologische Online-Beratungsstelle war ein Online-Forum der Cornell University im US-Bundesstaat New York. Das Forum hieß „Dear Once Ezra“ und wurde 1986 ins Leben gerufen. Studenten, und später auch Menschen aus der ganzen Welt, konnten im Forum anonym Fragen stellen und bekamen Antworten. Bei dieser Art der Online-Therapie waren wir natürlich immer noch weit entfernt von der direkten kontinuierlichen Beziehung zu einem Therapeuten.
Die Online-Therapie wird weltweit verfügbar
Nachdem die Internet-Technologie in den 1990er Jahren so weit fortgeschritten war, dass sie eine direkte Chat- und Videokonferenz ermöglichten, begann die Online-Therapie weltweit verfügbar zu werden. Laut Ainsworth (2001) war David Sommers, Ph.D., „der erste, der einen kostenpflichtigen Internetdienst aufbaute, in dem er nicht nur einzelne Fragen beantwortete sondern versuchte langfristige, fortwährende Hilfebeziehungen aufzubauen und dabei ausschließlich über das Internet zu kommunizieren.“ Und das bereits im Jahr 1995! Ainsworth berichtet auch, dass sie 1995 nur 12 Online-Therapeuten zu finden vermochte. Kurz darauf, in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre, erschienen Kliniken mit modernen Online-Marketing-Tools und einer langen Liste von Online-Therapeuten mit unterschiedlichen Spezialisierungen.
Genau im gleichen Zeitraum begann man sich in der wissenschaftlichen Forschung zu fragen, ob Online-Therapie und psychologische Online-Beratung so effektiv sein kann wie traditionelle Psychotherapie. Forscher des Instituts für Psychologie der Universität Amsterdam erforschten die Auswirkungen der Online-Therapie mit dem Schwerpunkt kognitive Verhaltenstherapie seit 1996. Aufgrund der Ergebnisse und der vielen weiteren, die im Bereich psychologischer Online-Therapie folgen sollten, entschied sich die niederländische Regierung die Kosten für eine Online-Therapie mit dem Schwerpunkt kognitive Verhaltenstherapie ab 2005 durch die Krankenkassen tragen zu lassen.
Die Wirksamkeit der Online-Therapie ist längst belegt
In den Jahren 2000 waren viele wissenschaftliche Studien an der Wirksamkeit von psychologischer Online-Therapie interessiert und die Ergebnisse zeigen hauptsächlich, dass Online-Therapie mehr oder weniger die gleichen positiven Effekte hat wie eine örtliche Psychotherapie von Angesicht zu Angesicht.
Das Angebot von Online-Therapien ist heute sehr verbreitet und sehr vielfältig. Angefangen bei E-Mail-Beratung oder Chat-Beratung, gibt es auch Online-Therapie per Videokonferenz mit einem professionellen Psychologen oder Psychotherapeuten. Und darüber hinaus gibt es Angebote wie Smartphone-Apps, Online-Kurse und -Programme, automatisierte Coachings oder sogar Bots, die auf künstlicher Intelligenz basieren. Die Suche nach dem richtigen Online-Therapeuten oder Psychologen online ist eine ziemliche Herausforderung für diejenigen, die Hilfe suchen. Eine kurze Anleitung, die Ihnen dabei hilft den richtigen Psychologen online zu finden, habe ich auf meinen Blog bereits veröffentlicht: Den richtigen Online-Psychologen finden.
Jetzt sozial werden!