Die Tatsache, dass alle Dinge vergänglich sind, ist eine zentrale Lehre in der buddhistischen Psychologie und im Buddhismus im Allgemeinen. Wie wir anhand von Beispielen in diesem Artikel sehen werden, kann das Erkennen von Vergänglichkeit ein sehr wirksames Mittel gegen Depressionen und viele andere störende Emotionen sein.
Viele von uns haben die ganz natürliche Angewohnheit, sich selbst, andere und liebgewonnene Dinge vor allen möglichen Bedrohungen zu schützen, die das Leben mit sich bringt. Wir pflegen zum Beispiel um unseren Körper, um seine Gesundheit und manchmal sogar sein junges Aussehen zu erhalten. Oder wir arbeiten an unserem Haus, damit es nicht kaputtgeht und zusammenbricht. Wir bemühen uns, unsere Arbeitsplätze zu erhalten und unsere soziale Position zu schützen. Wir kümmern uns besonders um unser Vermögen und wollen es nicht verlieren…
Die buddhistische Psychologie erinnert an die Vergänglichkeit
Aber sobald etwas nicht so passiert, wie wir es erwartet hatten, wenn etwas schiefgeht, werden wir plötzlich von Trauer, Wut, Hass oder Depressionen überschwemmt. Manchmal kann die Tatsache, dass wir Angst davor haben etwas zu verlieren, was wir besitzen, sich in ein anhaltendes Gefühl von Angst, Stress und Überforderung verwandeln.
In der buddhistischen Psychologie erklären sich diese negativen Gefühle zum Teil dadurch, dass wir die Vergänglichkeit der Dinge nicht wirklich verinnerlicht haben. Selbst wenn wir alle doch wissen, dass sich alles verändert und nichts für immer bestehen bleibt, denken und verhalten wir uns trotzdem so, als sei alles von Dauer. Wenn wir also irgendwo in den Urlaub fahren, selbst wenn wir genau wissen, dass dieser Urlaub ein Ende hat, könnten wir am Ende noch traurig sein!
Auf das Ende eines Urlaubs folgt normalerweise keine schwere Depression. Aber das gleiche psychologische Muster kann starkes Leid erzeugen, wenn etwas Wichtigeres passiert. Die Vergänglichkeit aller Dinge ist Realität und die buddhistische Psychologie erinnert uns daran: In jedem Moment können wir einen schweren Unfall erleiden und unsere Gesundheit verlieren. In jedem Moment können wir auch unseren Job verlieren, ein Mitglied unserer Familie oder den Verrat eines Freundes erleben. Es gibt viele Dinge, die wir in unserem täglichen Leben genießen, aber wir haben vergessen, dass sie sich verändern.
Meditation über die Vergänglichkeit: eine Übung der Buddhistischen Psychologie
Das Gegenmittel zu diesen negativen Gefühlen ist es sich der Vergänglichkeit der Dinge bewusst zu werden. Dieses Bewusstsein muss täglich geübt werden, um zu einer echten Verinnerlichung zu führen. Wir müssen Achtsamkeit üben, um zu sehen, dass sich in jedem gegenwärtigen Moment alles ändert. Wenn wir einatmen und dann ausatmen, sind wir schon wieder verändert. Wenn wir dies verstehen und eine tägliche Übung daraus machen, haften wir weniger an der Idee davon, wie die Dinge sind und seien werden. Wir entwickeln eine größere Akzeptanz für die Ereignisse des Lebens und leben mit viel mehr Zufriedenheit.
Manche Menschen denken, dass die Verinnerlichung von Vergänglichkeit nur zu noch mehr Depressivität, Angst und Wut führt. Nach dem Motto: „Wie furchtbar, dass Nichts für immer bleiben wird. Das Leben ist so schwer.“ Wenn wir Veränderung verinnerlichen, geht es auch darum eine positive Schlussfolgerung zu ziehen, damit wir nicht im Strudel der Resignation enden. Der Gedanke sollte also eher sein: „Da ich ja weiß, dass sich alles verändert und nichts für die Ewigkeit ist, was möchte ich daher mit meiner Zeit anfangen. Wie möchte ich die Zeit mit den Personen / Objekten / Möglichkeiten verbringen, die mir wichtig sind?“
[…] Carolin’s Blogrtikel zum Thema Veränderungen: Veränderung & buddhistische Psychologie […]