Als Psychologin und Achtsamkeitstrainerin kann ich sagen, dass das Schlimmste, was wir tun (und was meistens zur Verschlechterung unserer psychischen Gesundheit führt) darin besteht, nicht darauf zu achten, was im gegenwärtigen Moment geschieht.
Wenn ich sage „was im gegenwärtigen Moment geschieht“, meine ich nicht nur, wie wir atmen, fühlen, sitzen, uns verhalten, sondern vor allem, was wir gerade tun und was wir denken. Dieses Bewusstsein für den aktuellen Moment nennt man Achtsamkeit.
Das Schlimmste, was wir jeden Tag versehentlich tun, ist es im Autopilot-Modus zu sein, einfach in die Routine zu gehen und unsere Gedanken machen zu lassen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Also keine Achtsamkeit zu haben. Wir wissen gar nicht, was wir denken! Und manchmal sind das eben angsteinflößende, deprimierende, sorgenvolle etc. Gedanken, die ich in unseren Köpfen aufhalten, ohne das wir es wissen. Diese Angewohnheit kann zu dem führen, was ich in täglich in meiner Praxis sehe: Angst, Stress, Depressionen und der Verlust von Freude, Glück und Lebensqualität.
Wenn wir dem gegenwärtigen Moment mehr und mehr Aufmerksamkeit schenken, können wir uns entscheidende Fragen stellen:
- Was fühle ich gerade? Und warum?
- Woran denke ich gerade? Will ich jetzt darüber nachdenken?
- Was mache ich gerade? Will ich das jetzt wirklich machen?
- Was mache ich heute, um mich auf lange Sicht glücklicher zu machen?
- Konzentriere ich mich auf das, was ich gerade mache? Oder bin ich durch ablenkende Gedanken und Emotionen gestört?
Achtsamkeit führt zu mehr Lebensqualität
Nicht auf diese täglichen Momente der Achtsamkeit zu achten, kann unsere Lebensqualität deutlich verringern und lässt unser Leben manchmal wie leer oder bedeutungslos erscheinen. Dann neigen wir dazu, den Mangel an Lebensfreude durch alle Arten kurzfristiger Freuden zu kompensieren: mehr Alkohol, mehr Rauchen, mehr Essen, mehr Arbeit, mehr Stress, mehr Zeit in den sozialen Medien; dann brauchen wir mehr Geld um uns das alles leisten zu können und die Unzufriedenheit, die wir fühlen, nimmt kein Ende. Wir laufen im Hamsterrad aus Unachtsamkeit – geringer Lebensfreude – kurzfristigen Vergnügen – Geld beschaffen – weitere kurzfristige Vergnügen…
Der alternative Weg bedeutet mehr Freunde, mehr Liebe, mehr Familie, mehr Spiritualität, mehr Gesundheit, mehr Großzügigkeit, tiefere Verbindungen, mehr Schönheit, mehr Kontemplation, mehr Verständnis, mehr Zufriedenheit…
Wer mehr über Achtsamkeit lernen will, kann gerne eine kleine Übung ausprobieren.
Jetzt sozial werden!